Ende

Vor sechs Jahren ist der VfB zum ersten Mal abgestiegen, vor drei Jahren zum zweiten Mal. Diesmal war es wieder eine Seuchensaison im zweiten Jahr nach dem Aufstieg, scheinbar erneut verursacht von einer überhöhten Überzeugung von den eigenen Idealen. Doch 2022 war alles anders als 2016 und 2019. Die Geschichte wiederholte sich nicht. Der VfB Stuttgart von heute braucht keine Impulse von außen mehr. Er ist endlich bereit für Kontinuität.

Ein kleinerer Hut


Der Saisonauftakt deutete noch nicht an, was in diesem Jahr alles schieflaufen sollte. Zu Hause gegen Greuther Fürth startete der VfB Stuttgart mit dem furiosen Gesicht der vergangenen Spielzeit. Im 3-4-2-1 standen die Sechser ambitioniert diagonal versetzt zueinander, während Philipp Förster von der halbrechten Zehn diagonale Steil-Klatsch-Kombinationen anstieß. Der VfB verteidigte und spielte druckvoll nach vorne und kombinierte sich wie das heiße Messer durch die Butter diagonal durch die zu enge 5-3-2-Formation der Fürther hindurch. Das erste VfB-Tor dieser Saison von Wataru Endo war gleichzeitig eins der schönsten.

Die Gegner der folgenden Wochen stellten den VfB jedoch vor größere Aufgaben als Fürth. Leipzig, Freiburg, Frankfurt, Leverkusen und Bochum spielten alle im 4-2-3-1 und versuchten ein fein abgestimmtes Zusammenspiel der vorderen Vier auf den Rasen zu bringen. Diese Spielweise war für den VfB aus zwei Gründen besonders unangenehm: Erstens weil die vier Angreifer genau in den Schnittstellen der nominellen Stuttgarter Dreier- bzw. Fünferkette standen. Zweitens wechselte der VfB nach wie vor im Spiel flexibel zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette und ließ sich inmitten dieser Wechsel immer wieder von den gut organisierten Bewegungen der vier Angreifer aus der Ordnung bringen. Es waren die altbekannten Schwächen der Dreieinhalberkette.

Nach dem Andribbeln von Mohamed Simakan steht der VfB plötzlich entblößt da. Die Flügelverteidiger stehen zu hoch, Endo und Klement bekommen keinen Zugriff auf Leipzigs Zehner Emil Forsberg. Die vier Offensivspieler des Leipziger 4-2-3-1 können die Stuttgarter Dreierkette überladen. 

Matarazzo ging mit dieser Problematik zunächst sehr passiv um und beließ seine Mannschaft in der gewohnten Ordnung. Im Gegenzug kassierte der VfB sieben Gegentore gegen Freiburg und Leipzig. Später ließ er seine Mannschaft mehr in der Viererkette verteidigen, um die gegnerischen Positionsvorteile zu neutralisieren. Nach einem schwachen 0:0 im 4-2-3-1 in Bochum nahm er diesen Schritt jedoch wieder zurück. Später äußerte Matarazzo, durch die Umstellung habe zu viel Ordnung und zu wenig Energie in der Mannschaft geherrscht. Es war eines der wiederkehrenden Themen dieser Saison, dass diese beiden Dinge  Taktik und Emotionalität  nicht mehr so gut unter einen Hut passten wie noch in der Vorsaison.

Personalsorgen


Nach dem Bochum-Spiel wechselte Matarazzo von zwei auf drei Sechser in einem 3-5-2-System. Das Team blieb ansonsten bei der aktiven Spielweise vom Saisonstart: Hohes Pressing, mutiger Spielaufbau, viel diagonales Steil-Klatsch. Das Aufbau- und Übergangsspiel blieb ein Hingucker, doch der VfB schaffte es zu selten, seine Angriffe zu veredeln. Das lag vor allem daran, dass die zwei effektivsten Offensivspieler des VfB Silas und Saša Kalajdžić langzeitverletzt ausfielen. Die nächstschlagkräftigsten Spieler im Kader Omar Marmoush und Chris Führich fehlten ebenfalls immer wieder verletzt. Hinter diesen vier wurde es dann schlicht dünn, was die Fähigkeit angeht, in der Bundesliga Tore kreieren zu können. In der zweiten Reihe blieben in dieser Saison entweder die erhofften Entwicklungssprünge aus (Klimowicz, Coulibaly, Faghir, Beyaz) oder es kamen lange Verletzungspausen dazwischen (Sankoh, Egloff, Millot). Es ist daher kein Zufall, dass die Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos und Marc Oliver Kempf lange Zeit die Torschützenliste des VfB anführten.

Ohne verlässlichen Output in der Offensive schlugen die defensiven Schwächen des VfB umso stärker zu Buche. Insbesondere leistete sich Stuttgart in dieser Phase einige Wackler im Spielaufbau. Nach Ballverlusten packte der VfB im Gegenpressing zwar fest zu, doch die Restverteidigung war nicht top organisiert. Teilweise standen die drei Sechser nicht gut genug sortiert, um alle Konterräume im Zentrum zu schließen, während die Abwehrkette sich manchmal von einfachen langen Bällen in die Tiefe übertölpeln ließ. Das hatte wiederum damit zu tun, dass es in der Innenverteidigung wiederholt kurzzeitige Ausfälle und Umstellungen gab. So offenbarte Hiroki Ito als zentraler Innenverteidiger der Dreierkette ein wesentlich schlechteres Stellungsspiel als auf seiner gewohnten halblinken Position, während Clinton Mola bei seinem Einsatz gegen Arminia Bielefeld überfordert war.

Auch auf der Torwartposition war der VfB mit Florian Müller nicht so stabil aufgestellt wie in der letzten Saison. Das erkennt man zum Beispiel mit Blick auf die Post-Shot Expected Goals. Die messen wie die normalen Expected Goals die Qualität von Torchancen, rechnen aber zusätzlich die Qualität des Abschlusses mit ein. Ein unhaltbarer Schuss direkt in den Winkel bekommt einen hohen PSxG-Wert, ein lascher in die Mitte einen niedrigen. Ein Schuss neben das Tor hat immer den Wert 0, egal wie aussichtsreich die Abschlussposition war. Der einzige Faktor, den die Post-Shot-xG offen lassen ist das Verhalten des Torhüters. Die Differenz zwischen PSxG und Gegentoren gibt damit idealerweise an, wie viele Tore ein Torwart seiner Mannschaft gerettet oder sie gekostet hat.

Wie die xG haben auch die PSxG ihre Tücken. Vor allem die Werte einzelner Spiele sind mit Vorsicht zu genießen, weil die Modelle zum Beispiel unhaltbar abgefälschte Schüsse oft falsch einschätzen und wichtige Faktoren wie die Geschwindigkeit des Schusses nicht immer berücksichtigt werden. Über eine Saison gesehen stimmen die Werte aber typischerweise gut mit der Intuition überein. That being said: Müller hat in der Saison 2021/22 etwa 10 Tore mehr kassiert als die Abschlüsse gegen ihn laut PSxG wert waren. Das ist mit weitem Abstand der schlechteste Wert aller Bundesligakeeper. In seiner starken Vorsaison in Freiburg lag Müller bei dieser Metrik noch an der Spitze der Liga! Er scheint also durchaus besondere Qualitäten auf der Linie zu haben, konnte sie in dieser Saison aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht unter Beweis stellen.

Wintersonnenwende


Gegen Ende der Hinrunde verschlechterten sich schließlich auch Stuttgarts taktische Leistungen. Das mutige, intensive Offensivspiel mit seinen vielen Tiefenläufen wurde träge. Die Spieler machten nicht mehr jeden notwendigen Lauf und spekulierten seltener auf bestimmte Aktionen ihrer Mitspieler. Die Mannschaft nahm kaum noch Tempowechsel im Spiel nach vorne wahr. Ob ein Ballgewinn, Vertikalpass oder Andribbeln  solche Aktionen hatten bislang immer als Signal für kollektives Nachrücken und Läufe in die Tiefe gedient. Diese Läufe machte der VfB nicht mehr so oft, sodass dem Ballführenden die Unterstützung ausging und die Bälle verloren gingen. Ohne eine nachrückende Restverteidigung konnte der VfB nach dem Ballverlust wiederum nicht nachsetzen und den Gegner nach der misslungenen Kontersituation zumindest in die Defensive drängen. Stattdessen mussten die gerade erst aufgerückten Spieler lange, erschöpfende Wege zurück machen.

Der Abfall der Intensität und der Wegfall der Auslöser als strukturierendes Element hatten verheerende Auswirkungen auf die Offensivleistung des VfB: Um die Jahreswende herum blieb Stuttgart in fünf Partien in Folge ohne Tor.

Wir müssen an den Themen arbeiten, die wir beeinflussen können, und das ist, athletischer zu werden, die Defizite, die durch Corona und viele Verletzungen verursacht worden sind, aufzuarbeiten [...] auch wieder richtig Fußball spielen, auch wieder in Abläufe kommen. So Fußball zu spielen wie letztes Jahr.
– Sven Mislintat im Winter nach dem 0:2 in Freiburg

Ein wichtiger Grund für das Nachlassen im Winter waren offenkundige athletische Probleme. Fehlende Laufstärke war allerdings nicht alles. Es war nicht so, dass der VfB regelmäßig gegen Ende der Partien erschöpft einbrach, im Gegenteil: Die Mannschaft schwächelte vor allem in den Anfangsphasen und drehte gegen Ende auf. Es war eher ein Problem in den Köpfen als in den Beinen. Auch nachdem der VfB wieder fitter schien, blieb das Offensivspiel bisweilen wenig kollektiv und vorausschauend.

Auch Bindung: Spieler, die auch aktivieren, wo du merkst, dass die eine Gruppe werden, eine Einheit werden, dass die gemeinsam die Aufgaben lösen auf dem Platz. Und nicht elf einzelne Spieler oder ein Spieler, der keine Bindung zu seinen Nebenmännern findet. Das ist nicht synergetisch genug um schlagkräftig zu sein.
– Pellegrino Matarazzo vor dem Rückspiel gegen Bochum

Hier zeigte sich die Kehrseite des neuen Individualismus beim VfB Stuttgart. Das Problem liegt ja auf der Hand: Wenn man versucht, Spieler zu entwickeln muss man deren individuelle Potentiale in den Vordergrund rücken. Da bleibt das Zusammenspiel untereinander erstmal auf der Strecke. Der VfB verpflichtete in den vergangenen Jahren entsprechend durch die Bank sehr ähnliche Spielertypen in der Offensive: Sehr kreative und schnelle Dribbler, die den Ball am liebsten am Fuß haben wollen. Dadurch war der VfB-Angriff allerdings recht eindimensional aufgestellt. Mit der großen Ausnahme Saša Kalajdžić verfügte der VfB über keinen Spieler, der ein besonderes Talent im offensiven Bewegungsspiel mitbringt und sich am liebsten ergänzend in die Angriffsbemühungen anderer einklinkt.

Zur Strategie des VfB scheint zu gehören, dass die offensiven Bewegungen vor allem durch taktische Maßnahmen organisiert werden sollen. Der Schlüssel hierfür sind Matarazzos taktische Prinzipien, die vergangene Saison dafür sorgten, dass die Individualität der Spieler in einem synergetischen Ganzen verschmolz. Als diese Prinzipien aber nicht mehr griffen  sei es aufgrund von Verletzungspausen, Fitnessproblemen, weil andere Inhalte im Vordergrund standen, oder warum auch immer  blieb vorne nur das fruchtlose Stückwerk einzelner Individualisten übrig.

Wackler und Zugeständnisse


Schließlich war es die Umstellung auf ein neues 4-3-3-System, das die Offensive des VfB zumindest halbwegs wiederbelebte. Chris Führich zeigte von der halblinken Acht aus Kreativität und Tempo in engen Räumen. Marmoush und Winterneuzugang Tiago Tomás machten über außen Alarm durch Tempodribblings. Da die beiden sehr breit standen, um sich Platz fürs Eins-gegen-eins zu verschaffen, hing Saša Kalajdžić im Sturmzentrum etwas in der Luft. Dafür diente der Österreicher als verlässlicher Abnehmer für Flanken und lange Bälle und glänzte mit brillanten Weiterleitungen, sobald der VfB ihn im Schlussspurt spielerisch mehr einband und mehr Tiefenläufe um ihn herum anbot.

Das 4-3-3 ging mit einigen Zugeständnissen an die Stabilität der Mannschaft einher. Der VfB baute häufiger lang auf, um die Ballverluste im Aufbau zu reduzieren. Viele Bälle flogen in den Rücken der gegnerischen Außenverteidiger in den Lauf von Tomás und Marmoush. Das zentrale Mittelfeld spielte eher defensiv und teilte sich die Räume mittelprächtig auf. Die Achter ließen sich häufig fallen, um den Spielaufbau zu stabilisieren und noch mehr Räume für die Flügelstürmer zu öffnen. Anders als im 3-5-2 der Hinrunde balancierte der Sechser diese Bewegungen aber nicht mit einem Vorstoß aus, sondern behielt seine Position bei. Dadurch standen die Sechser häufig zu dritt auf einer diagonalen Linie und blockierten sich gegenseitig.

Durch Endos Zurückfallen von der Achterposition bildet sich eine diagonale Linie in der Stuttgarter Formation. Endo und Karazor blockieren sich gegenseitig, weil sie ihre Gegenspieler mit sich ziehen und den Raum für den jeweils anderen umso kleiner machen. Vor und hinter Hoffenheims Mittelfeld fehlen wiederum Anspielstationen.

Im Pressing wurde beim VfB aus dem 4-3-3 meist ein 4-1-4-1, manchmal auch ein 4-4-2. Mit der Dreieinhalberkette war nun zugunsten einer klaren Viererkette Schluss. Trotzdem blieb der VfB wackelig, auch aus taktischen Gründen. Gegen Hoffenheim spielte Matarazzo etwa mit dem Feuer, indem er Marmoush in den Räumen hinter dem flankenstarken David Raum auf Konter spekulieren ließ. Gegen den VfL Wolfsburg wiederum bekam der VfB im 4-4-2 keinerlei Zugriff auf die Außenverteidiger, die geschickt zwischen sehr hohen und sehr tiefen Positionen wechselten und den Stuttgarter Außenstürmern ständig in beide Richtungen entwischten. Die taktischen Unsicherheiten gingen immer wieder mal mit passivem Verhalten der Mannschaft einher.

Auch taktisches Fehlverhalten kann man mit Intensität ausgleichen. Und das haben wir nicht hinbekommen.
– Pellegrino Matarazzo nach dem Wolfsburg-Spiel

Trendumkehr


Nach schwunglosen Auftritten gegen Hertha und Wolfsburg schien der VfB zurück im frustrierenden Nullsummenspiel von vor drei Jahren: Nachdem die Mannschaft zu Saisonbeginn eine starke Intensität vorgelegt, aber taktisch zu eindimensional agiert hatte, war es jetzt offenbar ein Zuviel an Taktik, das der Intensität und Eigenverantwortung schadete. Um diesen Konflikt aufzulösen, musste 2019 ein externer Impuls in Form eines Trainerwechsels her. Diesmal war das anders. Der Impuls kam von innen.

Das vorletzte Saisonspiel gegen Bayern läutete eine kaum zu glaubende Trendwende ein. Zum ersten Mal nach 25 Spielen in Folge spulte der VfB wieder mehr Kilometer ab als der Gegner. Der VfB verteidigte extrem wach und aggressiv nach vorne, was ihm gegen etwas lasch auftretende Bayern viele Ballgewinne bescherte. Kalajdžić leitete in der Folge die Bälle hinter Bayerns hohe Linie weiter, welche Marmoush und Tomás erliefen. Mit etwas Abwehrglück holte der VfB in München einen verdienten Punkt.

Die Intensität aus dem 2:2 gegen Bayern nahm der VfB eins zu eins ins saisonentscheidende Heimspiel gegen Köln mit. Vor allem die drei Sechser machten im Pressing irre Wege nach vorne und schoben immer wieder durch, wenn Köln einen Rückpass spielte. Auch die Abwehr verteidigte aggressiv durch, sodass manchmal nur zwei Spieler in der Kette zurückblieben. Dieser Ansatz stellte Kölns überambitioniertes Aufbauspiel vor massive Probleme und führte zu einer Flut an Konterchancen, die der VfB auf den letzten Drücker in den entscheidenden Sieg im Abstiegskampf ummünzte.

Fehler entstehen in der Vergangenheit


Es ist eine der großen Lehren dieser Saison: Kontinuität und Fehlerlosigkeit gibt es nicht im Doppelpack. Diese beiden Dinge stehen sich unvereinbar gegenüber. Kontinuität funktioniert nur in Form von ständiger Weiterentwicklung: Wer keine Fehler macht, entwickelt sich nicht vorwärts. Und wer sich nicht weiterentwickelt, ist irgendwann nicht mehr gut genug, um zu bleiben. Ein Verein wie der VfB Stuttgart muss mit seinen Spielern, Trainern und Managern mitwachsen. Deshalb stechen Ehrgeiz, Offenheit, Reflexion und Zukunftsorientierung fehlerfreies Handeln aus. Ein früherer VfB-Trainer brachte es schon vor Jahren auf den Punkt: "Fehler entstehen nur in der Vergangenheit".

Die Frage nach den konkreten Fehlern der Saison ist deshalb nicht die entscheidende. Egal ob Athletik und Verletzungsprävention, taktische Fehler oder die eindimensionale Kaderzusammenstellung. Noch wichtiger als die Diagnose dieser Fehler ist die Frage, was man aus ihnen lernt. Wie breit ist der Horizont, mit dem die VfB-Führung an die Fehleranalyse herantritt? Was unternahm sie während der Saison, um auf Probleme zu reagieren? Wiederholen sie Fehler aus der Vergangenheit? Äußern sie ratlose Plattitüden oder greifbare Lösungsideen? Wer die letzten Wochen und Monate beim VfB Stuttgart mitverfolgt hat, findet klare Antworten auf diese Fragen. Weitere werden hoffentlich in Zukunft folgen.

In guten Händen


Und wenn wir nach den letzten elf Spielen zurückblicken können und sehen dieses riesen Brett und trotzdem feiern können, dass wir’s geschafft haben, dann ist das eine Kraft und eine Stärke, die uns das geben wird, und auch eine Bindung, die ein Leben lang halten wird.
– Pellegrino Matarazzo im Februar 2022

Eindrucksvoll an dieser ganzen Saison ist, dass es kaum negative Reaktionen aus der Fangemeinschaft gegenüber der Mannschaft und VfB-Führung gab. Keine Pfiffe beim Stand von 0:1 gegen Wolfsburg, nie irgendwelche "Trainer raus!"-Rufe oder ähnliches. Ich glaube, dass viele Menschen, die es mit dem VfB halten ein feines Gespür für all die Dinge haben, die ich hier mühsam versuche explizit zu machen. Das stimmt mich positiv, dass dieser Verein sich in guten Händen befindet  auch wenn in ein paar Jahren oder vielleicht schon Monaten andere Entscheidungsträger über sein sportliches Schicksal entscheiden werden.

Es ist extrem schwierig zu beschreiben. Ich finde, das war so ein Moment, der fast zu groß war für den menschlichen Verstand.
– Pellegrino Matarazzo zum Saisonfinale

Und dann war da dieses unbegreifliche Finale gegen Köln, das die 60.000 Fans im Stadion mitkreierten. Es war ein Moment, der zeigt, was den Fußball im Kern ausmacht. Dass die schönsten Dinge auf der Welt sich jeder Beschreibung und Analyse entziehen. Dass es schöner ist, mittendrin und ein Teil von etwas Größerem zu sein als von außen draufzuschauen. Und so ist es an der Zeit, den Kreis zu schließen: das enge Band vom Anfang wiederherzustellen und die sagenhafte Geschichte dieses Vereins sich selbst weiterschreiben zu lassen.

2 Kommentare:

  1. Lieber Jonas, ich danke Dir sehr für Deine „Schatzsuche“ und diesen Nachklapp hier zur letzten Saison, die ich von der ersten Seite bis zur letzten Zeile verschlungen habe. Ständige Aha-Momente haben mir gezeigt, dass ich zwar den VfB über alles liebe, von Fußball(Taktik) aber offenbar so gar keine Ahnung habe 😎. Chapeau!
    Ute Perchtold

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    1. Hallo Ute! Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat und wohl auch ein bisschen Faszination und Erkenntnisgewinn rüberkam. So soll es sein. =)

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